Beim Dietenbach parkrun hatte Andreas schon das ganze Jahr von der Veranstaltung geschwärmt, er selbst ist 2018 schon einmal mitgelaufen. Und so entstand der Plan, in kleiner Gruppe (Andreas, Sebastian, Sven, ich) gemeinsam von Freiburg aus nach Geisingen zu fahren und beim 10km-Lauf zu starten.
Von Freiburg fährt man eine gute Stunde bis Geisingen, was kurz hinter Donaueschingen liegt. Das Wetter war ungemütlich – kalt, Schneeregen – aber da der Lauf in einer Halle stattfindet, ist das natürlich kein Problem!
Die Arena Geisingen ist eigentlich eine Inlineskating-Halle in der internationale Wettbewerbe stattfinden. Die Asphalt-Bahn ist 200m lang und an den Kopfseiten leicht überhöht (wohl, damit die schnellen Inlineskater nicht aus der Kurve fliegen). Es gibt eine große Anzeigetafel, auf der jeweils die Rundenzeiten und noch zu laufenden Runden der Läufer angezeigt werden. Außerdem befindet sich an der Geraden eine „Boxengasse“ mit Verpflegungsstation – jeder Läufer hat eine eigene, nummerierte Trinkflasche, die man sich reichen lassen kann.
Leider waren für den 10km-Lauf nur 20 Starter angemeldet – inklusive uns 4 Freiburgern.
Für die 10km muss man natürlich exakt 50 Runden laufen, das hört sich ziemlich eintönig an. Aber tatsächlich war der Lauf relativ kurzweilig – ständig überholt man langsamere Läufer oder wird selbst von schnelleren überholt. Bei Überqueren der Start/Ziellinie aktualisiert sich die Anzeigetafel, so dass man immer seine aktuelle Zeit und die noch zu laufenden Runden im Blick hat. Der Stadionsprecher kommentiert auch regelmäßig die vorbeiziehenden Läufer: „Hier ist wieder Florian vom Dietenbach parkrun, noch 8 Runden, gib Gas!“. Die überhöhten sind übrigens gar kein Problem – wenn man ganz innen läuft, merkt man davon gar nichts.
Der anfangs schnellste Läufer – Jonas Martin – musste das Rennen nach schon 26 Runden wegen gesundheitlicher Probleme abbrechen. Alle anderen kamen aber gut ins Ziel. Am Ende lief Lamicol Titouan mit 36:08 die schnellste Zeit. Ich selbst war nach 43:29 im Ziel, was für Platz 2 in der Altersklassenwertung gereicht hat. Tatsächlich standen alle Freiburger in den jeweiligen Altersklassen auf dem Treppchen!
Nach dem Lauf ging’s zur Stärkung ins Hallenrestaurant. Hier gab es gutes und günstiges Essen (ich hatte Hirschgulasch mit Spätzle), ungewöhnlich für Laufveranstaltungen, wo meist nur Kaffee & Kuchen angeboten wird.
Neben dem 10km-Lauf finden auch ein Marathon (211 Runden!) und ein Halbmarathon (110 Runden) statt. Bei Marathon gab es 9 Starter, 1 DNF und eine Siegerzeit von 2:50:37 (Dominik Meier); beim Halbmarathon waren es 8 Starter, die Bestzeit lief Ralf Heim mit 1:26:18.
Laut Veranstalter (Lauftreff Pfohren) werden pro Disziplin mindestens 30 Starter benötigt um die Kosten zu decken (Hallenmiete, Zeitnahme, Personal) – ansonsten gibt es ein Minus in der Kasse. Mit 9 (Marathon), 8 (HM), 20 (10km) Startern ist genau das passiert. Mir ist unklar, warum die Resonanz auf die Veranstaltung so gering ist; vielleicht mangelnde Werbung? Ohne Andreas‘ Berichte hätte ich sicher nicht davon erfahren…
Der Veranstalter möchte jedenfalls 2024 einen weiteren Versuch starten; wenn die Teilnehmerzahlen allerdings nicht zufriedenstellend sind, könnte es das letzte mal sein.
Fazit:
Der Hallenmarathon Pfohren bietet ein einzigartiges Lauferlebnis, das (zumindest bei der 10km-Disziplin) deutlich kurzweiliger ist, als ursprünglich angenommen. Der Lauf ist naturgemäß wetterunabhängig, und definitiv bestzeitenfähig. Organisation und Infrastruktur sind top, das Restaurant in der Halle läd zum gemeinsamen Essen nach dem Lauf ein.
Es wäre sehr schade, wenn diese Veranstaltung mangels Interesse eingestellt wird.
Unser Plan ist daher, bei der nächsten Ausgabe wieder dabei zu sein – hoffentlich mit einem größeren Team aus der Freiburger Läufer-Bubble rund um den Dietenbach parkrun! Der Hallenmarathon Pfohren 2024 ist schon auf freiburg.run eingetragen, vorläufig datiert auf den 17.11.2024.